Patrick Moor holt Edelmetall bei der IBSA-Weltmeisterschaft

21.11.2016
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Vom 7.-13. November fanden in Olsztyn (POL) die IBSA-Weltmeisterschaften (International Blindsport Association) der sehbehinderten Schützen statt. Österreichs Team holte in Summe 2 x Gold, 1 x Bronze und sicherte sich dabei auch 3 Weltrekorde. Gold holten sich Patrick Moor (60 Schuss stehend frei) und Kurt Martinschitz Kurt (60 Schuss liegend). Moor sicherte sich über 40 Schuss kniend, 40 Schuss stehend, 40 Schuss stehend frei auch die Bronzemedaille. Weltrekorde gab es durch Maria Luise Weber (Bewerb 60 Schuss liegend Frauen) und Patrick Moor (60 Schuss stehend frei Männer, 60 Schuss liegend Männer).

1. Tag – Königsklasse „stehend frei“

Patrick Moor aus Vorarlberg (mit Begleitsportlerin Daniela Moor) krönte sich zum Weltmeister und stellte dabei einen neuen Weltrekord mit 623,1 Ringen auf. Im Finale erreichte er 208,0 Ringe. Er gab im Finale vom ersten bis zum letzten Finalschuss die Führung nicht ab.

2. Tag – Bewerb „liegend“

Patrick Moor erreichte in der Qualifikation den 1. Rang, wo er sich den zweiten Weltrekord im „liegend“ mit unglaublichen 641,5 Ringen holte. Im Finale versagte seine Waffe kläglich, womit sich der Vorarlberger schließlich mit dem 5. Gesamtrang zufrieden geben musste.

3. Tag – Bewerb „Dreistellung“ (Herren 3×40, Damen 3×20)

Nachdem Patrick Moor am 2. Tag im Finale einen Defekt bei seinem Gewehr hatte, musste der frisch gebackene Weltmeister mit einem Ersatzgewehr an den Start gehen. Ein Gewehr, das er noch nie vorher in der Hand hatte, trotzdem erreichte er mit nur 2,8 Ringen Rückstand zum Sieger, die Bronzemedaille mit 1256 Ringen.

Neue Synergien im Bereich IPC Integration in Richtung Paralympics

Nachdem Patrick Moor den Projektleiter und IPC Shooting Verantwortlichen Ferrol Van Hoeven zu diesem Event eingeladen hat, konnten nicht nur gute Fachgespräche geführt werden, sondern auch die nächsten Schritte auf dem Weg zu den Paralympics festgelegt werden.

Einige gravierende organisatorische Mängel wurden bei dieser WM sichtbar. Damit die Gefahr gebannt werden kann, dass das VI-shooting möglicherweise Schaden davon nimmt und womöglich zerbrechen könnte, hat Moor mit Ferrol Van Hoeven einen schnelleren Integrationsprozess besprochen. Ergebnis der Gespräche war unter anderem, dass das IPC für das Jahr 2017 einen Demo Bewerb für die blinden Schützen durchführen wird. An diesem Demo-Event sollen die Regeln, die Klassifizierung, etc. finalisiert werden. Zudem sollten dort auch Kampfrichter und Mitglieder der Jury geschult werden.

Nachdem Moor schon in den Vorbereitungen zum „2. Int. Alpen Cup“ 2017 in Innsbruck (14.9 bis 17.9) steckt, schlug dieser dem IPC Verantwortlichen van Hoeven vor, dass es gut wäre, diese zwei Veranstaltungen zu einem „Megaevent“ zusammen zu legen. Die Durchführungsdauer würde sich zwar etwas verlängern. Details sollen in den nächsten Monaten mit dem IPC finalisiert werden.  Moor hat bereits diesbezüglich mit Nationen die nur noch bei IPC starten können/wollen gesprochen und hat eine sehr positive Reaktion erhalten. Dadurch werden künftig wesentlich mehr Nationen an dieser Sportart teilnehmen. Beim „1. Int. Alpen Cup“ im letzten Jahr waren übrigens mehr Nationen am Start als bei der diesjährigen WM in Polen. Auch Klassifizierer von IBSA und IPC waren bei der WM vor Ort und haben sich darüber verständigt, dass ein gemeinsamer Weg eingeschlagen werden muss, und zwar in Richtung IPC.

“Wenn die nächsten Monate gut gearbeitet wird und der Event in Innsbruck 2017 zum Erfolg wird”, so Ferrol van Hoeven von der IPC, “ist VI-shooting Ende 2017 „ready for“ IPC. Und im Jahr 2018 könnten bereits die ersten offiziellen IPC Meisterschaften stattfinden.” „So nahe an der Möglichkeit paralympisch zu werden, waren wir noch nie!“, sagt Weltrekordhalter und Weltmeister Patrick Moor und hofft, dass er für den Weg „go to IPC“, bestmögliche Unterstützung aus Österreich bekommt.

Textquelle: parasport.at (Anm.: angepasste Version)